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Eugen Moses - die tragische Reise nach Kuba

Als Hitler an die Macht kam, war Eugen Moses 7 Jahre alt. Den Boykott der jüdischen Geschäfte bekam seine Familie, die in Haslach im Kinzigtal lebte, stark zu spüren. Eugen Moses besuchte zunächst die jüdische Internatsschule in Frankfurt. Als dies aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs nicht mehr finanzierbar war, kam er in die jüdische Schulabteilung der Lessingschule in Freiburg. Ein glücklicher Umstand verhinderte, dass der Vater nach der Reichspogromnacht nach Dachau verschleppt wurde.
Die Ausreisebemühungen schienen mit den „Rundreise-Tickets Hamburg-Kuba“ mit einem Passagierschiff endlich Erfolg zu haben. Die Stimmung auf dem Flüchtlingsschiff war geprägt von Hoffnung und Erleichterung aber auch von einer ungewissen Zukunft. Der Streit zwischen dem kubanischen Innen- und Schifffahrtsminister über die Verteilung der Beute – d.h. über den Besitz der Passagiere – führte dazu, dass die jüdischen Flüchtlinge in Kuba nicht an Land gehen durften. Nach schwierigen Verhandlungen und dem unermüdlichen Einsatz des Kapitäns sowie der jüdischen Emigrations- und Hilfsorganisation JOINT landeten die über 900 Flüchtlinge in Antwerpen, von wo aus sie auf Belgien, Holland, Frankreich und England verteilt wurden.
Eugen Moses kam in Frankreich in das ein Heim der jüdischen Kinderhilfsorganisation  Œuvre de Secours aux Enfants (OSE). Glücklicherweise erhielt der Vater 1940 die Berechtigung und die Papiere zur medizinischen Behandlung in den USA. Am 15. Mai 1940 konnte die Familie Europa in Richtung USA verlassen. Eugen Moses blieb in den USA, änderte seinen Nachnamen in Moser und starb dort im Dezember 2011.

Weitere Infos zu Eugen Moses auf den Ausstellungsfahnen

 

Abbildungsnachweise Ausstellungsfahnen Eugen Moses