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Esther Schärf - kein Strandbad, kein Kino, kein Theater

Esther Schärf wurde am 22. April 1924 als Tochter einer wohlhabenden Familie in Freiburg geboren, wo sie später unter den Judengesetzen sehr zu leiden hatte. Der Vater war Inhaber eines Möbel-Aussteuer-Geschäfts in der Bertholdstraße gegenüber dem Stadttheater. In der Mädchenrealschule (heute Goethe Gymnasium) musste sie mit erhobener Hand das Horst-Wessel-Lied singen. Nach dem Erlass der Judengesetze durfte sie nicht mehr ins Strandbad, ins Kino, ins Theater und nicht ins Kaffee-Haus: Der Zutritt war Hunden und Juden verboten. Dass sie als Jüdin die Schule wechseln musste, traf Esther besonders hart, da sie eine sehr gute und wissbegierige Schülerin war.

Esther litt unter dem Judenhass, der nach der Machtübernahme und dem Erlass der Judengesetze offen zu Tage trat. Treffen mit Freunden waren nur noch in kleinen Gruppen in geschützten Räumen möglich. Im Haus der jüdischen Witwe Schmuckler in der Gerberau gab es solche Räume und sogar einen koscheren Mittagstisch. Bereits 1938 erhielten Esthers Eltern das ersehnte Zertifikat für Palästina und konnten sich noch vor der ‚Kristallnacht‘ durch die Auswanderung retten.


Weitere Informationen zu Esther Schärf auf den Ausstellungsfahnen

 

Abbildungsnachweise Ausstellungsfahne Esther Schärf