Anneliese Judas - versteckt in Freiburg
Die Familie von Anneliese Judas war in Ihringen gut integriert. Der Vater von Anneliese hatte im Ortszentrum ein gut gehendes Bekleidungsgeschäft und war in den Stadtrat gewählt worden. Mit der Machtübernahme der Nazis im Jahr 1933 änderte sich dies radikal. Deshalb zog die Familie bald nach Freiburg, wo die Stimmung gegenüber Juden nur zunächst noch besser erschien.
Durch eine spektakuläre Rettungsgeschichte mit Hilfe des Freundes und Kriminalpolizisten Fritz Schaffner gelang schließlich die Flucht. Zunächst konnte die Deportation der Familie am 22. Oktober 1940 verhindert werden, weil ein Arzt dem Vater Gustav Judas im Krankenhaus Transportunfähigkeit bescheinigte. Dann begann die Zeit des Verstecktseins in der Starkenstraße 39. Nur noch der 15-jährige Karl wagte es mit dem Fahrrad das Versteck zu verlassen, um Nahrungsmittel zu besorgen.
Weitere Infos zu Karl und Anneliese Judas auf den Ausstellungstafeln
und unter Stille Helden: Fritz Schaffner
Abbildungsnachweise zu den Ausstellungstafeln:
Siehe Bruder Karl Judas
Fotos auf dem Stolpersteinplakat: Rosita Dienst-Demuth, 2003
Literatur über die Fluchtgeschichte:
Ursula Kügele: Retter und Gerettete – zwei Lebensläufe, Wie Fritz Schaffner seinen Freund Gustav Judas vor der Deportation rettete, in FREIBURGER ALMANACH, ILLUSTRIERTES JAHRBUCH, 2011