Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule Freiburg

07.12.2024
Peace Ambassadors Lika L., Malika M., Johannes H., Malte K., Nick H. und Niklas D. (v.l.) mit der Leiterin Rosita Dienst-Demuth (3.v.l.) bei der Vorbereitung der Frankreichreise.
Malika M. und andere bei der Bearbeitung der Website im Computerraum.
Foto: Rosita Dienst-Demuth
Johannes H. führt durch die Gurs-Ausstellung in der Sparkasse Freiburg.
Foto: Rosita Dienst-Demuth

Über uns

In der Geschichtswerkstatt holen heutige Schüler der Lessing Realschule die "Zwangsschule für jüdische Kinder" aus der Vergessenheit und fragen: Was geschah mit diesen ehemaligen Schülern und deren Lehrern der Lessingschule?

Den entscheidenden Hinweis zur vergessenen jüdischen Schulabteilung an der Lessingschule bekamen wir durch die Erinnerungsarbeit des Fördervereins "Blaues Haus", des ehemaligen jüdischen Gemeindehauses, Breisach e. V.

Seit 2004 erinnert eine Gedenktafel am Gebäude der Realschule an die Zwangsschule. Der Film "Rückkehr in die vergessene Schule" dokumentiert den Besuch der 17 Ehrengäste aus sechs Ländern. Seither werden Kontakte zu den gefundenen Überlebenden in aller Welt werden gepflegt. Mehrere Filme  und zahlreiche Dokumentationen sind aus der Arbeit der Geschichtswerkstatt entstanden. Buch-, Tanz- und Theaterprojekte wurden verwirklicht. Schüleraustausche nach Israel und in die Ukraine konnten realisiert werden.

Darüber hinaus beteiligte sich die Arbeitsgemeinschaft an zwei Freiburger Ausstellungsprojekten zu dieser Thematik. Weiterhin widmet sich die Geschichtswerkstatt der Erinnerungsarbeit in der Migrationsgesellschaft.

Zur Vermittlung dieser Erinnerungsarbeit im Schulunterricht oder für das Gespräch in der Familie finden LehrerInnen und Eltern auf dieser Webseite:

  • historische Fakten und Hintergrundinformationen von Freiburg und den jüdischen Landgemeinden im Großraum Freiburg (basierend auf den Forschungsergebnissen der letzten Jahre)
  • Biografien mit historischen Fotografien der Zeitzeugen
  • Interviewsequenzen (in Arbeit)
  • Dokumente aus dem Stadtarchiv Freiburg
  • pädagogische und didaktische Hilfestellungen (in Arbeit)
Rosita Dienst-Demuth im Landtag BW 2017
Foto: Tobias Majdanski

Rosita Dienst-Demuth

Rosita Dienst-Demuth hatte schon als Jugendliche Kontakt zu Überlebenden des Holocaust. Nach Aktivitäten mit der Aktion Sühnezeichen und Erhaltungsarbeiten in der Gedenkstätte Auschwitz studierte sie Geschichte, Mathematik, Pädagogik und Psychologie an der PH in Freiburg. Seit 1980 ist sie im Schuldienst, ab 1994 an der Lessing-Realschule als Lehrerin tätig.

Nach der Veröffentlichung der Ortschronik ihrer Heimatgemeinde Oberrotweil im Jahr 2000 begann sie mit ersten lokalgeschichtlichen Recherchearbeiten mit SchülerInnen über die Zeit des Nationalsozialismus. 2001 brachte sie eine Begegnung im ehemaligen jüdischen Gemeindehaus in Breisach mit der aus Emmendingen stammenden Überlebenden Else Geismar-Pripis auf die Spur der bis dahin vergessenen jüdischen Schulabteilung an der Lessing-Realschule.

Daraufhin gründete Rosita Dienst-Demuth 2001 die Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule und erforscht seither mit den Lessing-SchülerInnen die Schicksale der Ermordeten und Überlebenden der Freiburger Zwangsschule in aller Welt.