Karl Judas - versteckt in Freiburg
Die Familie von Karl Judas war in Ihringen gut integriert. Der Vater von Kurt hatte im Ortszentrum ein gut gehendes Bekleidungsgeschäft und war in den Stadtrat gewählt worden. Mit der Machtübernahme der Nazis im Jahr 1933 änderte sich dies radikal. Deshalb zog die Familie bald nach Freiburg, wo die Stimmung gegenüber Juden nur zunächst noch besser erschien.
Durch eine spektakuläre Rettungsgeschichte mit Hilfe des Freundes und Kriminalpolizisten Fritz Schaffner gelang schließlich die Flucht. Zunächst konnte die Deportation der Familie am 22. Oktober 1940 verhindert werden, weil ein Arzt dem Vater Gustav Judas im Krankenhaus Transportunfähigkeit bescheinigte. Dann begann die Zeit des Verstecktseins in der Starkenstraße 39. Nur noch der 15-jährige Karl wagte es mit dem Fahrrad das Versteck zu verlassen, um Nahrungsmittel zu besorgen.
Weitere Infos zu Karl Judas auf den Ausstellungstafeln
und unter:
Stille Helden Fritz Schaffner
Abbildungsnachweise zu den Ausstellungstafeln:
1.1 Nachlass Wiltrude Hene, Tochter Meryl, Los Angeles, USA
2.1 Nachlass Carl Jaburg, Tochter Lauren Lese, New York City, USA
3.1, 3.2, 3.3 Nachlass Carl Jaburg, Tochter Lauren Lese, New York, USA
4.1-4.3 Plakatgestaltung Axel Killian, Fotos Rosita Dienst-Demuth, 2003
Literatur über die Fluchtgeschichte:
Ursula Kügele: Retter und Gerettete – zwei Lebensläufe, Wie Fritz Schaffner seinen Freund Gustav Judas vor der Deportation rettete, in FREIBURGER ALMANACH, ILLUSTRIERTES JAHRBUCH, 2011
Video, 6 min, über die Tagebuchübergabe im Tagebucharchiv Emmendingen, 2015